Verlaatstraat 44

Verlaatstraat 44, 8400, Oostende
Jaune – Die Bäder in Ostende

Patrick, resident:

In den Bädern von Ostende gibt es reichlich Voyeure. Auf den Badewagen sitzen sie mit Fernrohren, ein Fotograf hat sein Stativ aufgebaut, und auch dieser Mann späht durch ein Fernglas. War es wirklich so schlimm? War wirklich so viel Mannsvolk am Spannen? Genügte jedes kleine Stück entblößten Fleisches, um ihnen die Köpfe zu verdrehen? Ja.

 

Vergessen Sie nicht: Wir sind hier noch im 19. Jahrhundert. Frauen in nassen Badeanzügen, selbst wenn sie von den Knien bis zu den Schultern bedeckt und nicht dekolletiert waren - das war schon etwas. Der französische Schriftsteller Victor Hugo beschwerte sich bitterlich über die Austern von Ostende, liebte aber die Aussicht. Er schrieb: „Sobald der Stoff durchnässt ist, wird er enganliegend und oft von den Wellen angehoben ... vom Meeresschaum umhüllt, sind die Frauen eine hübsche mythologische Erscheinung.“ 

 

Auch der Philosoph Friedrich Engels schrieb darüber an seinen Kampfgefährten Karl Marx. Mit der Zeichnung einer badenden Frau mit festem Hintern wollte er Marx überzeugen, ebenfalls nach Ostende zu kommen. Sogar von König Leopold I. wissen wir, dass er in seiner persönlichen Strandhütte ein Fernglas hatte.

 

All diese geilen Blicke – daran waren natürlich die Frauen selbst schuld. Darum stand in einer Modezeitschrift folgender Rat für den Strand: „Bewegen Sie sich so unauffällig wie möglich, provozieren Sie keine Kommentare und vermeiden Sie jeden Einfall, der die Aufmerksamkeit erregt oder Blicke provoziert.“ Tssss ... und für die spannenden Männer gab es keinen Rat.

 

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