Vicky, resident:
Die Frau mit dem Eimer war eine „guide-baigneuse“, eine Badeführerin. Wer ihre Dienste in Anspruch nehmen wollten, musste 50 Cent extra bezahlen, zusätzlich zum Preis für einen Badewagen. Ihr Eimer diente dazu, ihren Kunden eine gesunde kalte Dusche zu verpassen. Sie hatte auch ein Seil dabei, das sie an die Tapfersten band: diejenigen, die schwimmen lernen wollten – was damals nur einer von zehn Menschen konnte.
Die Nummer um ihre Taille war keine Billardkugel, sondern ihre Erkennungsnummer. Wer unter Wasser zu viel befummelt wurde oder unzufrieden war, konnte bei der Bäderverwaltung die richtige Person anweisen ... Und schauen Sie mal weiter. Ganz gewiss nicht zufrieden war der kleine Junge in den Armen von Badeführerin Nummer 6. Das Kerlchen windet sich wie eine Garnele und wird doch bald gnadenlos ins kalte Wasser fliegen ...
Wasserspaß für die Kleinen? Pustekuchen! Das Fragment eines Augenzeugen fängt die Stimmung gut ein: „Wir haben arme Kinder gesehen, manche noch keine zwei Jahre alt, die trotz ihrer herzzerreißenden Schreie in die Wellen geworfen wurden. Wer könnte eine solch barbarische Therapieform verschreiben? Wir möchten die Eltern warnen, die glauben, dass dies die Gesundheit ihrer Kinder fördert. Im Gegenteil: Sie setzen sie durch Eintauchen einer Lungenentzündung aus. So haben wir schon mehrere Kinder verloren, wenige Monate nach dem Ende der Badezeit.“